Die Ehrenamtlichen bieten ihr Programm jeden Freitagvormittag am Nordmarksportfeld an.
Die Welt ist bunt wie dieses Schwungtuch. Ehrenamtliche des Regionalen Berufsbildungszentrums am Königsweg unterbreiten regelmäßig Freizeitangebote für Flüchtlingskinder. ©
Kiel. Kaum waren im vergangenen September die ersten Flüchtlinge ins Containerdorf beim Nordmarksportfeld gezogen, machte sich auch schon die Langeweile breit. „Wir haben doch Fachkräfte vor Ort“, sagte daraufhin Ratsfrau Susanna Swoboda und wandte sich an die Fachschule für Sozialpädagogik am Regionalen Berufsbildungszentrum 1 im Königsweg. Gleich im Oktober starteten dann angehende Erzieherinnen und Erzieher damit, ehrenamtlich Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche zu machen. Nun hat schon die zweite Freiwilligen-Generation das Ruder übernommen.
Nötig wurde der Wechsel, weil die 27 Frauen und Männer, die sich – gefördert von Jobcenter oder Arbeitsagentur – für erzieherische Berufe weiterbilden, demnächst in ein siebenwöchiges Praktikum gehen. „Wir wollten aber keine Lücke entstehen lassen“, sagt Lehrer Oguz Basoglu und freut sich, dass die Oberstufenklasse seiner Kollegin Petra Kobarg fast geschlossen die Fortführung des Ehrenamtes befürwortete.
Jeden Freitagvormittag pilgern die jungen Frauen und Männer damit wieder zum Nordmarksportfeld, um in verschiedenen Gruppen zu basteln oder im benachbarten Uni-Sportforum bei Basketball und anderen Spielen zu schwitzen. Und obwohl sie das in erster Linie als menschliche Verpflichtung sehen, profitieren sie auch persönlich davon. Noch mehr Praxisnähe als Ergänzung zum Schulunterricht geht schließlich kaum.
Die Pionier-Ehrenamtler und ihre Klassenlehrerin Birgit Patzer haben sich mit etwas Wehmut und mit einem Geschenk von ihren Schützlingen verabschiedet. Sie überreichten den Kindern zwei mobile Tore und andere Sportgeräte, damit sie auch auf dem Gelände ihres Containerdorfes etwas Gesundes gegen die Langeweile tun können. mag