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Erzieher werden – auch in Teilzeit

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KN vom 21. November 2012

 

 

 

 

 

 


Exkursion der FS 11f in das Psychiatrische Zentrum Rickling

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Nach der vergangen Prüfungswoche unternahmen die angehenden Erzieher/innen der Klasse FS11f mit den Lehrkräften Dr. Susanna Swoboda und Birgit Taupitz eine Exkursion in das Psychiatrische Zentrum
 Rickling im Kreis Bad Segeberg. Träger des Zentrums ist der Landesverein für innere Missionen in Schleswig-Holstein (Diakonie). 
Sylvia Träbing-Butzmann, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, empfing die Klasse und stellte das Zentrum mit seinen wichtigsten Fakten vor. 3400 Patienten, von denen 95% freiwillig kommen, werden pro Jahr hier behandelt, ihnen stehen 280 Plätze zur Verfügung. Durchschnittlich verbleiben die Patienten 26 Tage in dem Psychiatrischen Krankenhaus, häufige Erkrankungen sind unter anderem Depression, Schizophrenie oder Sucht.

Bei einer Führung über das große Grundstück hatten die Schüler/innen die Möglichkeit, eine Wohngruppe für Menschen mit Depressionen zu besuchen. Entgegen der Erwartungen einer sterilen Krankenhausatmosphäre kamen sie in einen gemütlichen Wohnbereich mit Gemeinschaftsküche und Wohnzimmer. Statt weißem Kittel trägt das Pflegepersonal legere Alltagskleidung. 
Für die Freizeitgestaltung stehen den Patienten eine Sporthalle, ein Maleratelier und ein ehemaliger großer Kuhstall, in dem eine Kegelbahn und ein kleines Kino untergebracht sind, zur Verfügung.

Eine Besonderheit des Psychiatrischen Zentrums ist die Migrationsstation, dort werden türkischsprechende Menschen von türkischsprechendem Personal behandelt. Über ein komplexes Thema wie eine psychische Erkrankung, lässt es sich um einiges leichter reden, wenn man dies in seiner Muttersprache tun kann. Außerdem spielen kulturelle Aspekte eine Rolle. In der Türkei geht man davon aus, dass der Sitz der Seele in der Leber ist. Bei Depressionen klagen türkische Betroffene oft darüber, dass ihre Leber „brennt“, während Deutsche sich über Rückenschmerzen beschweren. Durch diese kulturell geprägten Krankheitsbilder fällt es einem deutschen Arzt schwerer, eine Diagnose zu stellen. Der Andrang in der Migrationsstation ist so hoch, dass man pro Quartal ca. 400 Anfragen von Patienten abweisen muss. Aufgrund dessen wird die Station nun ausgebaut.

Während des Vormittags hatten die Schüler/innen die Möglichkeit, mit verschiedenen Mitarbeitern zu sprechen, darunter den leitenden Sozialpädagogen, Pflegepersonal und die Pflegedienstleitung. 
Aber auch mit einer unter einer schizoaffektiven Psychose leidenden Frau. Gebannt hörte die Klasse ihr zu, als sie über ihre Lebensgeschichte berichtete. Durch eine genetisch veranlagte Empfindsamkeit, einem Kindheitstrauma und erheblichem Stress im Job wurde die Krankheit ausgelöst. Wahnvorstellungen, wie die ständige Angst, getötet zu werden, belasten sie bis heute. Wegen ihrer Erkrankung ist sie nicht mehr arbeitsfähig und wohnt in einer Wohngemeinschaft für psychisch erkrankte Menschen. Beeindruckt von dem Mut der Frau, vor fremden Menschen so offen über sich zu sprechen, bedankten sich die Schüler/innen und Lehrkräfte.

Ein großes Dankeschön ging auch an das Team des Psychiatrischen Zentrums, das uns Einblicke in seinen Arbeitsalltag gewährt hat und auf Fragen eingegangen ist. Dadurch konnten Klischees und Vorbehalte gegenüber psychiatrischen Einrichtungen nicht nur abgebaut werden, sondern auch die Psychiatrie als Arbeitsfeld für Erzieher/innen näher gebracht werden.

Geschrieben von: Ramona Rehm und Lisa Krug
 (Fachschule für Sozialpädagogik, Klasse FS 11f)

Von Möwen, Menschen und Memory – querbeet durch kindliche Medienlandschaften

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Projekt2Wir, die Klasse FS 11a, haben uns in der diesjährigen Projektphase an der Fachschule für Sozialpädagogik des RBZ1 mit dem Thema „Kinder und Medien unter Einbezug der Bildungsleitlinien des Landes Schleswig-Holstein“ beschäftigt.
Von Februar bis Mai haben wir uns in fünf verschiedenen Gruppen ganz unterschiedlich mit dem Thema befasst. Jede Gruppe hat sich dabei für einen anderen Zugang, ein anderes Themenfeld und eine dazu passende Querschnittsdimension aus den Bildungsleitlinien entschieden. Das Arbeiten mit dem  Begriff „Querschnittsdimensionen“ soll pädagogischen Fachkräften helfen, Differenzen zwischen Kindern wahrzunehmen und diese bei pädagogischen Angeboten zu berücksichtigen.
Marktstand-Kinder-Selbst-KoSobald unsere Projektskizzen standen, machten wir uns an die Arbeit und an die Umsetzung unserer Vorhaben. Hierfür besuchten einige Gruppen Kindertageseinrichtungen, andere setzten sich erst mit der theoretischen Basis auseinander und wieder andere reisten durch ganz Kiel. Bis Mai wurde viel gearbeitet, kreiert, ausprobiert, recherchiert und umgesetzt.
Am 13. Mai hat sich unsere Klasse für eine gemeinsame Präsentation aller Projekte in einem Marktplatz getroffen. Hierfür wurden wunderschöne Marktstände hergerichtet, die sowohl das Projekt wie auch das entstandene Produkt präsentieren sollten. Zusammen wurde der Marktplatz erkundet, sodass sich jeder einen ersten Eindruck von den Projekten machen konnte. Anschließend hat jede Gruppe vor der restlichen Gruppe ihren Marktstand und somit ihr Projekt vorgestellt.
Die erste Projektgruppe war die Gruppe von Katja Kunde, Corina Stahl und Stefanie Drössel.
„Der kleine Käfer“ ist eine Ergänzung zu der bekannten Dokumentations-Methode des Portfolios. Diese Gruppe hat die Querschnittsdimension der „Partizipationsorientierung“ in ihr Projekt integriert. Mit audiovisuellen Elementen hat die Gruppe versucht, eine neue Möglichkeit zu entwickeln, Portfolios zu gestalten. Hierfür haben sie Kindertageseinrichtungen besucht und dort zusammen mit den Kindern verschiedene Aktivitäten durchgeführt, die sie in einem audiovisuellen Portfolio festgehalten haben. Die Kinder haben dabei den Umgang mit den Medien, wie z.B. einer Kamera, erfahren. Dabei konnten sie sich selbst beobachten, erfahren und reflektieren.
Die zweite Projektgruppe war die Gruppe von Ricarda Bigale, Zuhal Kayabasi, Dörte Schönian und Karina Misyura.
Diese Gruppe hat in ihrem Projekt, „Nonverbale Kommunikation Inklusive(r) Spaß – Gebärdensprache als Mittel zu einer aktiven gleichberechtigten Lerngemeinschaft“, die Querschnittsdimension der „Inklusionsorientierung“ verarbeitet. In einem Memoryspiel, „Wer weiß was wo war?“, verknüpfen die Gruppenmitglieder auf sehr kreative und spielerische Weise Symbole der Gebärdensprache, die sie sich im Verlauf des Projektes angeeignet haben, mit dem bekannten Spiel Memory. Ähnlich wie in der bekannten Version von Memory geht es auch hier darum, die richtigen Pärchen zu finden. Allerdings ist es bei diesem Spiel mit der dazugehörigen Gebärdensprache verknüpft. Das Spiel beinhaltet verschiedene Schwierigkeitsstufen und ist zudem aus nachhaltigen Materialien von der Gruppe selber erstellt worden.
Die dritte Projektgruppe war die Gruppe von Anna Gabriel, Lina Petersen, Sabrina Schütt, Nadine Sturm und Erik Meyburg.
Unter Einbezug der Querschnittsdimension der „Partizipationsorientierung“ hat die Gruppe eine „Kinder-Selbst-Kontrolle“ für Kinderbücher geschaffen. Ein Prüfsiegel von Kindern für Kinder. Über einige Wochen hinweg ist die Gruppe in eine Kindertageseinrichtung gegangen und hat zusammen mit den Kindern Kriterien für ein gelungenes Kinderbuch erarbeitet und ein „Prüfsiegel“ entworfen. Im Vordergrund standen dabei die Meinungen und Interessen der Kinder. Um die Kriterien zu erstellen, hat die Gruppe verschiedene Kinderbücher mit den Kindern besprochen und dabei die Kriterien aufgegriffen, die den Kindern wichtig waren. In einem Kriterienkatalog, den die Gruppe dazu erstellt hat, können sowohl die Kinder wie auch die Erwachsnen überprüfen, ob sie einem Buch das „Prüfsiegel“ vergeben wollen.
Marktstand „Kinder-Selbst-Kontrolle“

Die vierte Projektgruppe war die Gruppe von Anja Reese, Isabell Szill, Lynn Hofmann und Judith Mannsfeld.
„Erleichterung des Unterschiedes zwischen Realität und Fiktion durch Förderung der Selbstwahrnehmung“ ist das Thema dieser Gruppe gewesen und befasst sich mit  der Querschnittsdimension „Lebenslagenorientierung“.
Die Gruppe hat sich intensiv mit den (negativen) Auswirkungen kindlichen Medienkonsums beschäftigt. Hierbei haben sie sich an den Medienthemen der Kinder, wie z.B. „Ninja Turtles“, orientiert. In einer Kindertageseinrichtung haben sie einen ganzen Aktionstag zum Medienthema „Ninja Turtles“ gestaltet. Der Aktionstag führte über viele verschiedene Bewegungsbaustellen, bei denen u.a. durch Rollenspiele das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden sollte. Die Kinder konnten in die verschiedenen Rollen der „Ninja Turtles“ schlüpfen und die Fiktion in der Realität nachempfinden.
Mit den Eltern thematisierte die Gruppe die Frage, was für negative Auswirkungen ein übermäßiger Medienkonsum hat und wie man dies ausgleichen kann.
Projekt1Die fünfte Projektgruppe war die Gruppe von Ann-Kathrin Wolf, Annika Stahl, Stine Schulz und Nina Riegmann.
„Guck mal! KIEL – Mit Kielian und Klara auf großer Entdeckungstour“ war der Titel ihres Projektes. Passend zur Querschnittsdimension der „Sozialraumorientierung“ hat diese Gruppe einen Fotobildband über Kiel erstellt. Die Gruppe hat dafür Kiel intensiv bereist und von den bekanntesten Orten Fotos gemacht. Mit den selbst entworfenen Maskottchen Kielian, die Möwe und Klara, der Seestern können die Kinder auf Entdeckungstour quer durch Kiel gehen,  mit Kielian zusammen Orte bereisen, Neues entdecken, Klara suchen und zum Experten ihrer Stadt werden. Mit der Fingerpuppe von Kielian, der Möwe können die Kinder direkt in Interaktion treten und kommunizieren.
Die Gruppe hat den Bildband über Kiel in einer Kindertageseinrichtung vorgestellt und hat ein sehr positives Feedback sowohl von den Kindern wie auch von den pädagogischen Fachkräften bekommen. Der Bildband bietet die Möglichkeit, mit Kinder aus dem Elementarbereich die Stadt Kiel spielerisch zu erleben, erkunden und zu erfahren.
Es sind fünf ganz unterschiedliche, individuelle, kreative und nachhaltige Projekte entstanden, auf die wir stolz sind und in denen viel Arbeit und Herzblut steckt. Es war ein langer, intensiver und arbeitsreicher Prozess, der uns in unserer pädagogischen Arbeit weitergebracht hat und uns darüber hinaus noch in unserem eigenen pädagogischen Handeln bestärkt hat.
Ann-Kathrin Wolf (FS11a)

Exkursion nach Lüneburg – zwischen pädagogischem Sitzkreis und deutscher Geschichte

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FS12d-LG-2014-03-(12)Nach wochenlanger Planung, Organisation, Recherche und Sitzkreisen, in denen jede mögliche Frage gestellt und geklärt wurde, hieß es am 24. März für uns angehende Erzieher im zweiten Ausbildungsjahr im Schwerpunkt Heilpädagogik/Psychiatrie: Abfahrt Richtung Lüneburg. Aus dem geplanten Aufbruch gegen 8:30 Uhr wurde schnell 9:30 Uhr, aber als angehende Erzieher wissen wir: Störungen haben Vorrang.
Auf insgesamt sechs Autos verteilten sich 23 Schüler, sowie Bernt und Marco.
Nach großen Verwirrungen während der Fahrt, ob es in Hamburg nun Stau gebe oder nicht oder doch nur Stop and Go oder was überhaupt los sei, erreichten alle nach gut zwei Stunden, auf der staufreien Autobahn, die Jugendherberge in Lüneburg.
Die Zimmer erinnerten an lang zurückliegende Klassenfahrten: Hochbetten und gesteifte Bettwäsche. Nach kurzer Orientierung auf dem Gelände trafen sich alle im Konferenzraum, um die mitgebrachten Kuchen zu essen (die waren echt lecker!).
Nach der Stärkung wurde der Plan für den Tag besprochen und es folgte, wie soll es anders sein, ein Kennenlern-Spiel. An der frischen Luft wurde das „Obstkorb-Spiel“ stramme anderthalb Stunden durchgezogen; auf Kosten unserer Oberschenkelmuskeln. Danach war Freizeit angesagt; einige entschieden sich dafür, in der Jugendherberge zu bleiben und das Wetter zu genießen, andere machten sich auf den Weg in die Stadt.
Die alte Innenstadt Lüneburgs brachte so manchen zum Staunen und es wurden fleißig Bilder gemacht. In einem Biergarten machten wir es uns schließlich in der Sonne bequem.
Die Zeit verflog und so kamen wir, trotz schnellen Schrittes (es fing nämlich an zu regnen), eine halbe Stunde zu spät im Konferenzraum an. Dann wurde, zur Verwunderung aller, ein Spiel gespielt. Das „Werwolf-Spiel“ sorgte für eine Bandbreite an Emotionen: von Freude und Euphorie über Ärger und Unlust, war alles dabei. Demokratisch entschieden wir uns dafür und träumten eine Stunde von Werwölfen, Hexen, Sehern und braven Bürgern. Als die Bürger endlich gegen die Werwölfe gesiegt hatten, konnte das ersehnte Grillen losgehen. Aus einer großen Auswahl an vegetarischen, veganen und fleischlastigen Leckereien stärkten sich alle nach dem doch sehr anstrengenden Kampf gegen die Werwölfe.
Spontan wurde entschieden, dass ein Lagerfeuer doch auch sehr schön wäre und das wurde dann fix organisiert.
Um ein weiteres Erzieher-Klischee zu bestätigen, saßen wir um ein wärmendes Lagerfeuer herum, spielten Gitarre und sangen dazu. Versteckte Talente wurden entdeckt, zum Beispiel ist an unserem Lehrer Bernt ein echter MKR-Musik Lehrer verloren gegangen.
Gegen 22 Uhr, pünktlich zur Nachtruhe, verabschiedeten sich die Ersten in Richtung Bett.  Der Rest folgte einige Stunden später; jedoch allesamt ruhig und nüchtern; vielleicht der erste Unterschied zu lang vergangenen Klassenfahrten.
Nach einer eisigen Nacht bedienten wir uns gegen 8 Uhr am reichhaltigen Frühstück und los ging’s zu unserem eigentlichen Ziel: die Psychiatrische Klinik Lüneburg, die nur etwa 15min Fahrt entfernt liegt.
FS12d-LG-2014-03-(45)Nach kurzzeitiger Verirrung auf dem riesigen Klinikgelände war das richtige Gebäude (das „Badehaus“) gefunden und der ehemalige Klinik Direktor Herr Dr. Lotze ließ uns teilhaben an dem Stück Geschichte, das die Einrichtung beherbergt. Er füllte anderthalb Stunden mit Anekdoten, Historie, erschreckenden Fakten, vielen Emotionen und grausamer Realität. Die Gedenkstätte der psychiatrischen Klinik Lüneburg war einst eine „Kinderfachabteilung“, in der seelisch und geistig behinderte Kinder systematisch umgebracht wurden, um die Vorstellungen der Nazis von „Rassenhygiene“ zu verwirklichen. Rund 400 Kinder fielen der perfiden Politik der NS-Zeit, allein in Lüneburg, zum Opfer. Die gedrückte Stimmung hielt sich, als wir uns die Fotoausstellung im „Badehaus“ ansehen konnten. In dem großen Raum waren alte Dokumente, Diagnosen, Empfehlungen, Fotos und Kunstwerke aus damaligen Zeiten zu bestaunen.
Um einen gemeinsamen, schönen Abschluss zu finden, was uns allen nach dieser Art von Geschichtsstunde wichtig war, fuhren wir in ein Restaurant in der Innenstadt Lüneburgs. Dort saßen wir zusammen, redeten über Erlebtes und beendeten so unsere kleine, aber feine Klassenfahrt.
Und was lernen wir aus dieser Klassenfahrt, die so kurz war, dass „Klassenfahrt“ eigentlich schon übertrieben ist?
Kennenlern-Spiele sind Sport, Geschichte kann auch lebendig erzählt werden und manche Klischees sind cool!
Brenda Ehlers, FS12d

Lebensfreude durch Farben

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Foto KN-Artikel 4.6.14 001 KN vom 04. Juni 2014

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

KN-Artikel 4.6.14 001

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Neue Wege in der Erzieherausbildung

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hoher BesuchGleich zwei Ministerinnen sind am Montag, den 30.06.2014 ins RBZ1 gekommen, genauer gesagt in die Fachschule für Sozialpädagogik am Königsweg. Grund für diesen hohen Besuch ist der Beginn einer Weiterbildungsmaßnahme für angehende Erzieherinnen und Erzieher. In Kooperation mit der Regionaldirektion Nord, der Bundesagentur für Arbeit, dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft und dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung wird die Maßnahme mit Mitteln der Arbeitsagentur durchgeführt. Start der Maßnahme ist der 01.09.2014.

AuditoriumMinisterin Waltraud „Wara“ Wende sprach von neuen Berufsperspektiven in der Erzieherausbildung und freute sich, dass die Nachfrage so groß ist. Der Ansturm auf die Weiterbildungsmaßnahme war größer als erwartet, insgesamt haben sich 150 geeignete Bewerberinnen und Bewerber für 75 Plätze an den Schulorten Kiel, Neumünster und Meldorf beworben. Wendes besonderer Dank ging an die Träger der Kindertageseinrichtungen, die bereit seien, die angehenden Erzieher im dritten Ausbildungsjahr als Sozialpädagogische Assistentinnen und Assistenten einzustellen. In den ersten beiden Jahren der Ausbildung komme die Agentur für die Sicherung des Lebensunterhaltes auf.
Die angehenden pädagogischen Fachkräfte müssen bei der Agentur für Arbeit arbeitssuchend gemeldet sein und die erforderlichen Voraussetzungen für den Erzieherberuf nachweisen, um von den Jobcentern und Arbeitsagenturen benannt zu werden. Es sei erfreulich, so die Bildungsministerin, dass unter den angehenden pädagogischen Fachkräften etwa ein Drittel Männer seien, da Männer in KiTas und auch Schulen wichtige Vorbilder für  Kinder seien. Ebenso entspreche die altersmäßige Streuung der Fachkräfte nicht nur dem Zeitalter des demographischen Wandels sondern sei auch für die Kinder von Bedeutung. Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher sind zwischen 24 und 52 Jahren alt.

Ihre Begeisterung von der Weiterbildungsmaßnahme zeigte auch Sozialministerin Alheit, die sich selbst als „KiTa-Ministerin“ bezeichnete. Die Landesregierung unterstütze die Träger, sie sieht die „Quereinsteiger“ in den Erzieherberuf als eine Bereicherung für die KiTas an. KiTas seien anerkannte Bildungseinrichtungen, in denen die Kinder von der Lebenserfahrung der pädagogischen Fachkräfte Gruppenbildprofitieren. 13.000 neue Plätze sind in Schleswig-Holstein bereits eingerichtet worden, 3.000 weitere sind in Planung und dafür werden gut ausgebildete Fachkräfte benötigt. Noch spreche man lediglich von einem Fachkräftebedarf und noch nicht von einem Mangel.
Margit Haupt-Koopmann von der Bundesagentur für Arbeit konstatierte hingegen, „uns fehlen die Erzieher“. Aufgrund des großen Interesses und der vielfachen Nachfrage werden weitere Maßnahmen folgen. Haupt-Koopmann betont, dass die Teilnehmer eine Berufswahl mit Perspektive getroffen hätten. Der Arbeitsplatz sei ihnen sicher. Sie ermutigte jedoch auch, ausbildungbegleitende Qualifikationen z. B. im Bereich Musik zu absolvieren, um die Chancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen.

Die Begeisterung der Ministerinnen für die Weiterbildungsmaßnahme färbte auch auf die Teilnehmerinnen ab, die sich über die neuen Chancen am Arbeitsmarkt freuten. Teilnehmerin Petra Baasch findet, dass die Maßnahme ein großartiges Projekt sei, und ist dankbar, dass das Jobcenter ihr die Teilnahme an der Maßnahme ermöglicht. Baasch, gelernte Rechtsanwalts- und Notargehilfin, die sich bereits ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit engagiert, freut sich, dass sie jetzt eine adäquate Ausbildung im pädagogischen Bereich machen kann.

Bei dem Festakt waren auch die Schulleitung und Geschäftsführerin des RBZ1, Frau Grossmann, der Schulleiter der Elly-Heuss-Knapp Schule aus Neumünster, Herr Leppin, an der Maßnahme beteiligte Lehrkräfte und natürlich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anwesend. Mit der Durchführung dieser neuen Weiterbildungsmaßnahme folgt das RBZ1 auch seiner Leitidee, dass Ausbildungsangebot „kundenorientiert“, d.h. an den sich ändernden Bedarfen von Schülerinnen und Schülern orientiert, weiter zu entwickeln. Neben den Festlichkeiten wurden den kommenden pädagogischen Fachkräften die ersten Eindrücke des Berufsalltags von Erzieherinnen und Erzieher vermittelt. In einem mit BegrüßungSchülerinnen und Schülern der Fachschule für Sozialpädagogik gedrehten Videofilm wurden verschiedene Situationen aus dem KiTa-Alltag gezeigt und von Lehrkräften kommentiert. Anschließend gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich noch einmal eingehend über den Verlauf und die Inhalte der Ausbildung zu informieren.
Dr. Susanna Swoboda

Schülergedicht zum Thema “Erziehung” (FS14WB)

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Die Weiterbildungsklasse der FS-Sozialpädagogik am Standort Königsweg (FS14WB) arbeitete an dem Erziehungsbegriff und dem Wesen der Erziehung. Hierbei sollte ein umfangreicher Text, in dem es um die “Aufgaben der Erziehung” ging, in eine Stellenbeschreibung für die Person Namens “R. Ziehung” übertragen werden. Unter den zahlreichen gut gelungenen “Stellenbeschreibungen” tat sich die Ausführung von Frau P. Baasch, die ihre “Stellenbeschreibung” als Gedicht verfasst hatte, besonders hervor und sollte nach Auffassung der Klasse und der Lehrkraft dem RBZ1 nicht vorenthalten werden:

Gesucht wird jemand, der Kinder pflegt,
ein Mensch, der den Namen R. Ziehung trägt.
Seine Aufgaben, die sind hier zu erörtern,
denn er soll seine Schützlinge bestmöglich fördern.

Zunächst einmal geht’s um Enkulturation.
Was das genau ist, wer weiß das denn schon?
Gefordert ist hier, Kindern Hilfe zu geben,
die Kultur zu erfahren, in der sie leben.

Die Sprache zu lernen, und wie das Verhalten
im Umgang mit anderen sich kann gestalten.
Wie feiert man Feste, was gibt’s für Gesetze?
Was gibt es für Rollen, wie findet man Plätze?

Das Wesen von Technik, von Kunst, Wissenschaft,
von Bildung durch Sport, was für eine Kraft!
Wenn Kinder darüber wissen Bescheid
entwickelt sich ihre Persönlichkeit.

Als Zweites geht es um Sozialisation.
Das Kind wird kein Mensch, denn es ist einer schon.
R. Ziehung soll hilfreich, aktiv tätig sein
dass Werte und Normen prägen sich ein,

die wichtig für die Gruppe sind,
damit wird anerkannt das Kind.
R. Ziehung stellt geltende Regeln auf,
die auch die Kinder nehmen in Kauf.

So wird ein gemeinsamer Konsens gefunden;
die Gruppe kommt stressfrei über die Runden.
Verhalten zeigt sich dann berechenbar:
Wer verlässlich ist, kommt miteinander klar.

Personalisation darf der dritte Punkt sein,
mit dem Herr/Frau R. Ziehung soll bringen sich ein.
Ausbildung der eig’nen Persönlichkeit
braucht Rahmenbedingungen, Zuwendung, Zeit.

Aktiv selbst bestimmen kann nur funktionieren,
wenn Innen- und Außenwelt interagieren.
Verantwortung, kreativ tun, unterlassen,
die Möglichkeit, selbst die Welt zu erfassen,

annehmen, verändern, kritisch hinterfragen
auch mit Widerstand mal seine Meinung sagen
soll das Kind. Das ist Weg und auch Ziel, ganz genau:
Sinn und Zweck von R. Ziehung, ob nun Herr oder Frau.

Petra Baasch, Kiel, 16.01.2015

Erfahrungsbericht von Schülern der FS14 WB zur gestalterischen Aufgabe: Bau eines Maushauses

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Für uns alle war die Ausgangssituation gleich: Im Außengelände der KiTa „Sonnenschein“ haben die Kinder beim Spielen eine kleine Maus entdeckt. Nun wollen sie für die Maus ein Haus bauen.

Der erste Schritt des gestalterischen Prozesses bestand darin, eine Maus auf ein Blatt Papier zu zeichnen. Diese einfach klingende Aufgabe, stellte für mich eine (kleine) Herausforderung dar, denn meine persönliche zeichnerische Entwicklung endete offensichtlich irgendwann in der Schemaphase. Das Ergebnis sah dann so aus:

 

Meine „Rattenschweinmaus“

Maushausbau1

Nachdem alle ihre Maus gezeichnet hatten, durften wir in einer kleinen Rundschau um die Arbeitstische herum sämtliche Werke begutachten. Zwischen den vielfältigen Zeichnungen fielen mir besonders zwei Zeichnungen von Computermäusen auf- man durfte auf das passende Haus gespannt sein. Im nächsten Schritt sollte dann jeder zu seiner Maus eine persönliche Geschichte finden und aufschreiben. In meiner kleinen Geschichte ging es um das „anders Sein“ und „anders Aussehen“ meiner Maus, der ich den Namen „Vincent-the Mad Ratpigmouse“ gab. Diese nutzte ihre Originalität, um sich als Schauspieler und freier Künstler weiter zu entwickeln. Leider konnte ich die Geschichte aus zeitlichen Gründen nicht zu Ende schreiben, aber, sie wird gedanklich fortgesetzt. Damit kamen wir dann zum zeitlich umfangreichsten Teil der Aufgabe: dem Bau eines Maushauses. Zur ersten Baustunde sollte jeder „baufertigen“ Hausmüll mitbringen, der sich zur Konstruktion eines Maushauses eignen könnte. Auf den Kauf von zusätzlichem Material sollte wenn möglich verzichtet werden. Mein Hausmüll gab- bis auf zwei leere Waschmittelflaschen und zwei Milchtüten- nicht so viel her, insofern war ich sehr froh, dass eine Mitschülerin eine große Menge an Plastikbechern, -Löffeln, -Schalen und Papprollen dabei hatte, von dem sie mir einen Teil zur Verfügung stellen konnte. Beim Betrachten und (Be)-greifen des Materials kamen mir umittelbar die ersten Gedankenbilder meines noch unfertigen Maushauses in den Sinn. Es war sofort klar, dass ein klassisches Maushaus (wenn es so etwas überhaupt gibt) für mich nicht in Frage kommen würde. Meine Gedanken gingen vielmehr in Richtung„Science Fiction“ und so entstand beim Anfertigen der ersten Skizze ein „Mausstern“ aus vier miteinander verbundenen Röhren, dem alten System der Rohrpost nicht unähnlich.

 

Skizze Mausstern:

Maushausbau2

Im Vergleich dazu die Gedankenskizze meiner Mitschülerin Karin, die mir Folgendes dazu sagte:
„Vor meiner Erzieherausbildung habe ich in meinem ersten Beruf als Floristin gearbeitet. Für mich war also sofort klar, dass mein Maushaus aus Naturmaterialien sein und einen Garten haben wird. Praktischer Weise wurden in meinem Wohnort gerade Knicks und Weiden abgesägt, die ich wunderbar für mein Maushaus verwenden konnte. Für das Fundament des Hauses fand sich dann eine alte Holzplatte in meinem Gartenschuppen. So kam mir die Idee, die Weidenruten als Tippi anzuordnen.“

 

Karins erste Skizze:

Maushausbau3

In der nächsten Arbeitsstunde begann ich nun damit, Plastikbecher und Pappröhren mit Hilfe von Heißkleber miteinander zu verbinden. Die Plastikbecher sollten dann später der Maus als Zimmer dienen. Dieser Arbeitsgang nahm bereits so viel Zeit in Anspruch, dass sich in der zweiten Arbeitsstunde meine Architektur gedanklich sichtbar verkleinerte. Von den ursprünglich vier Röhrensystemen blieben zwei Röhrensysteme mit vier Zimmern übrig. Gleichzeitig begann ich an dem individuellen Ausdruck meines Werkes zu zweifeln und nahm mir einen Moment Zeit um „inne zu halten“ und den bisherigen Prozess zu reflektieren. Folgende Gedanken brachte ich dann zu Papier: „Im Laufe des prozessorientierten Arbeitens mit dem vorhandenen Material und der vorhandenen Zeit habe ich festgestellt, dass ich zu „groß“ gedacht und geplant habe. Weiteres Material und der Zeiteinsatz müssen drastisch reduziert werden. Der Gedanke der Verkleinerung schafft neue Möglichkeiten und neuen kreativen Raum.“

Anschließend nahm ich mir eine weitere kreative Pause, die ich für einen Rundgang um die Arbeitstische herum nutzte. Staunend (und auch ein wenig frustriert) betrachtete ich die im Vergleich zu meinem bereits weit voran geschrittenen Arbeiten meiner Mitschüler. Erneut kam ich mit Karin, die ebenfalls kurz vor der Vollendung ihres Werkes zu sein schien, ins Gespräch:

„Ich habe Äste, Moos und Birkenrinde benutzt, um die Außenhülle des Tippis zu füllen. Bei Spaziergängen fand ich Zapfen, Federn, Schneckenhäuser und Efeuranken, die ich zur Dekoration verwende. Nun fehlt nur noch der Garten. Hierfür habe ich Winterlinge, Perlhyazinthen und Schneeglöcken in Moos gehüllt und im Garten platziert.“

In der nächsten Arbeitsstunde ging es nun darum, meinen „Mausstern Galactica“ zur Vollendung und vor allem „zum schweben“ zu bringen. Ich umwickelte das mit Sternenglanzpapier dekorierte Zentrum des Sterns mit grüner Schnur, an dessen Ende ich eine Sprungfeder befestigte. Die Sprungfeder wiederrum befestigte ich an zwei miteinander verklebten und mit Blumendraht verstärkten Holzleisten. Auf den Holzleisten befestigte ich einen Metallring, der eigentlich zum Anbringen von Vorhängen gedacht war. Abschließend hängte ich kleine Plastikkäsestückchen an die äußeren Enden des Mobilees und legte die übrigen in die Mauszimmer.

 

Fertig war mein „Mausstern-Galactica-Mobilee“:

Maushausbau4

Auch Karins Arbeit stand kurz vor dem Abschluss. Es waren nur noch letzte dekorative Feinarbeiten zu machen und dann war auch ihre Mausbehausung fertig.

 

Karins „Maus-Tippi-mit Garten“:

Maushausbau5

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir dieser gesamte Arbeitsprozess des Gestaltens meine persönlichen Grenzen aber auch neue Möglichkeiten der kreativen Arbeit aufgezeigt hat. Ich freue mich schon jetzt darauf, diese Erfahrungen später in meiner Arbeit als Erzieher mit den Kindern zu teilen. Zum guten Schluss bat ich Karin um ihre abschließenden Gedanken:

„Mir hat der Maushausbau sehr viel Spaß bereitet. Es ist eine tolle Idee für ein längeres Projekt, das man schön mit Kindern machen kann. Kreativität wird freigesetzt und alle Sinne werden angesprochen. Ich bin schon gespannt auf die Ideen der Kinder.

Aber auch die ganz unterschiedlichen Ideen der Klassenkameraden machen Laune auf mehr. Die tollen Präsentationen der unterschiedlichen Häuser waren beeindruckend.
Mit meinem Maushaus werde ich die Kinder eines Waldkindergartens überraschen, das wird eine Freude!“

 

Andre Draack, Fachschule Sozialpädagogik,  “Weiterbildungsklasse 2014“


Freust Du dich noch oder pöbelst Du schon? Das etwas andere Experiment

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Fußball_FS12dWir, die Oberstufenklasse FS12d der Fachschule für Sozialpädagogik am RBZ1 Königsweg Kiel, beschäftigen uns im Rahmen der Prüfungsvorbereitungen mit dem Thema „Aggressives Verhalten“. Was bietet sich für eine Beobachtung besser an als ein Fußballspiel? Dieser Gedanke packte uns und so machten wir uns als gesamte Klasse, gemeinsam mit unserem Lehrer Herrn Marco Morawietz, am Samstag, den 21.03.2015, auf den Weg ins Holstein Stadion, um Beobachtungen bei dem Spiel gegen Jahn Regensburg zu tätigen. Unser Beobachtungszentrum sollte Block I sein. Wir wollten schließlich mittendrin statt nur dabei sein. Um aggressives Verhalten wahrzunehmen, setzten wir uns Kriterien, nach denen wir vorgingen. Beobachtet wurden Gestik und Mimik, verbale Äußerungen und ggf. körperliche Übergriffe. Unsere Objekte der Begierde waren sowohl Fans als auch Spieler auf dem Platz und der Bank.

Das für einige von uns ungewohnte Umfeld begann direkt beim Auflaufen der Spieler Fantreue und die Liebe zum Verein deutlich zu machen. Liebevoll wurden wir darauf hingewiesen, dass doch bitte alle gemeinsam singen sollten. Und so dauerte es nicht lang, bis wir alle gemeinsam Fanhymnen sangen. Die Stimmung war ziemlich positiv, schließlich ist Holstein Tabellenzweiter und auch das Tor durch Mikkel Vendelbo fiel ziemlich schnell. Es floss nicht nur Bier, sondern auch der Regen ließ so einige nicht auf dem Trockenen sitzen. Doch das konnte der Stimmung nichts anhaben. Losgelöst und frei könnte man die Stimmung in Block I beschreiben. Manchmal grob, doch irgendwie immer liebevoll. Was uns jedoch auffiel  ist, dass jeder einzelne von uns, ob bewusst oder unbewusst, von der Masse mitgerissen wurde.Wir riefen lauthals mit im Chor, wobei wir uns um den Text keine Gedanken machten. So machten wir uns im Nachhinein klar, dass es schnell passieren kann, auch beleidigende Parolen gegen die Gastmannschaft mitzusingen, ohne über die Wirkung nachzudenken, denn aggressives Verhalten ist dann gegeben, wenn eine schädigende Absicht verfolgt wird. Gruppendynamik und -zwang bringen einen also dazu, über diese schädigende Wirkung nicht mehr nachzudenken.

Bei den Spielern beobachteten wir, außer gewöhnlichen Nickligkeiten, keinerlei bösartige Fouls. Es boten sich also für uns leider, oder zum Glück, keine auffälligen Szenen, wobei auch Nickligkeiten schädigende Absichten verfolgen. Der Spieler soll provoziert und verunsichert werden. Dies geschieht verdeckt und direkt. Hier ist von Fremdaggression zu sprechen. Außerdem beschreiben wir diesen Aggressionstyp als instrumentelle Aggression, hierbei speziell Erlangungs-Aggression. Ein Vorteil soll erlangt werden, indem der gegnerische Spieler provoziert und aus dem Konzept gebracht wird. Wir konnten ebenfalls Pöbeleien nach Fouls beobachten. Spieler, welche foulten, und der Schiedsrichter, nach vermeintlichen Fehlentscheidungen, wurden durch verbale Äußerungen angegriffen. Hier geht es um Vergeltung. Das Ziel ist es, die Situation zu rächen. Was jetzt vielleicht überaus böse und verachtend klingt, passiert schnell und ist dem Ausführenden oft auch nicht in diesem Umfang bewusst. Es blieb aber bei den kleineren Situationen, denn das Spiel verlief generell ziemlich fair und auch die Fans waren an diesem Tag im Einklang mit sich selbst.

Aber was nehmen wir nun mit? Ein Gefühl von enormem Zusammenhalt, Leidenschaft und Freude, sowohl bei den Fans als auch bei den Spielern.

Vielen Dank, dass wir für einen Tag Teil davon sein durften und nicht ganz mit leeren Händen gingen.
Ein besonderer Dank gilt Holstein Kiel für die Ermöglichung dieses außergewöhnlichen Projekts.

Hochachtungsvoll,
Eure FS12d aus dem Königsweg!

Verfasst von Julena Reichard, FS12d

Erster Schultag am Königsweg

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Die Einschulung für alle neuen Schüler/innen im Vollzeitbereich am Standort Königsweg findet am

31. August 2015 um 10:00 Uhr statt:

  • Unterstufe der Fachschule für Sozialpädagogik: Erzieher/in
    Rondeel, Schulhof, Königsweg 90
  • Unterstufe der Berufsfachschule Sozialpädagogik: Sozialpädagogische/r Assistent/in
    Rondeel, Schulhof, Königsweg 90
  • 11. Klasse des Beruflichen Gymnasiums (nur Standort Königsweg )
    Aula am Rondeel, 2. Stock, Königsweg 90
  • Unterstufe der Berufsfachschule Sozialwesen: Pflegeassistent/in
    Einweisung in die Klassenräume per Aushang am Haupteingang
  • Ausbildungsvorbereitendes Jahr
    Raum K16/17 , siehe Wegweiser ab Haupteingang

Die Schüler/innen der Mittelstufen und Oberstufen bzw. des 12. und 13. Jahrgangs beginnen am 31. August um 11:30 Uhr.

KITA Kinder erleben die Welt der Buchstaben

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Das BuchstabentierProjekt: Druckwerkstatt – Erste Begegnung mit der Schrift Wahlpflichtkurs in der Erzieher/innen-Ausbildung

„Liebe Kinder, hiermit laden wir Euch herzlich zu uns in die Druckwerkstatt der Fachschule für Sozialpädagogik ein!“ Wieso Kinder? Wieso sollen Kinder drucken lernen? Das ist doch eine Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher!

Die Lösung ist einfach: Die Kinder sollen, angeleitet von Fachschülern der FS- Mittelstufe, die Welt der Buchstaben entdecken. Vorbereitet wurde der Besuch der kleinen Entdecker der KiTa Königsweg von Drucken mit Stempelnden 14 Großen, die zuvor im Wahlkurs bei Zuzana Hlinakova und Uwe Günther Theorie und Praxis des Druckens gelernt und ausprobiert hatten. Vor dem praktischen Drucken stand jedoch etwas Theorie. Spannend ist die Geschichte der Schrift: von den Höhlenkritzeleien der Urmenschen, den Schriftzeichen der Naturvölker, über die Keilschrift der Sumerer, zu den Hieroglyphen, die uns heute noch faszinieren. Unser heutiges Alphabet ist relativ jung, die Griechen waren es, die die Einzelbuchstaben wie wir sie heute verwenden, entwickelten.

Aber genug davon, zurück zum Druckwerkstatt – Kurs, warum ist der so besonders gewesen?

Die Natur als DruckerSelber drucken lernen, Praxis statt Theorie! Drucken kann jeder, nach diesem Motto kann alles eine Druckvorlage sein: Blätter, Holzstücke, irgendwelche Objekte mit abdruckbarer Oberfläche. Mit Farbe einrollen, Papier drauf, drücken, pressen, abheben_– whowwh, sieht toll aus! „ Drucken ist cool!“, diese unerwartete Begeisterung erzeugt Frau Hlinakova nicht nur bei den FS- Teilnehmern im Kurs: Prägedruck von Naturmaterialien, in diesem Fall: Abdruck von Blättern.

Dann weiter mit Stempeln, Buchstabenstempeln, Namen stempeln, Bilder mit Buchstaben stempeln, auch schön, sehr lustige kreative Ergebnisse.

27.Buchstabenmonster

Als Höhepunkt dann das echte Drucken mit beweglichen Metall-Buchstaben. Genau wie Gutenberg vor 400 Jahren.

Im Werkraum am RondeelGanz schön schwierig: Wörter setzen mit Einzelbuchstaben aus dem Setzkasten – diese auch noch seitenverkehrt in die Halterung stecken. Allein das Finden der richtigen Buchstaben in den Fächern – das war echt schwer! Die FS – Schülerinnen und Schüler üben es im Unterricht, die Kleinen von der KiTa haben nicht so viel Zeit. Und doch: die 5 – 6 Jährigen schaffen es erstaunlich schnell, natürlich mit Hilfe, einige aber auch allein – ihren Namen oder ein Wort zu „setzen“ und es dann zu drucken. Wie ein kleines Wunderwerk, das so nicht erwartet wird, nehmen die kleinen Drucker ihr Druckergebnis von der Druckpresse.  Die A 3 – Blätter werden anschließend noch mit Stempelwörtern, Stempelbildern oder Blattdrucken verziert. Es entstehen einzigartige erste eigene Druck – Kunstwerke. Die Kinder sind vor allem selbst überrascht über die sehr gelungenen, selbst geschaffenen Werke und freuen sich.

EinstimmungEingebettet ist der Besuch in eine Begrüßung mit Vorstellungslied und einer Verabschiedung mit Lied, alles geplant und durchgeführt von den FS – Kursteilnehmern.

Wen es interessiert: Die Druckwerkstatt als Teil eines pädagogischen Lernkonzeptes beruht u.a. auf den Theorien von Maria Montessori und vor allem Celestin Freinet, einem französischen Reform Pädagogen.

Von Uwe Günther und Zuzana Hlinakova

1. Frainet Setzkasten2. Am Setzkasten3.Setzen der Metallbuchstaben4. Einfärben5. Drucken mit der Abziehpresse6. Fertig!

Bildungsfahrt der FH14 nach Berlin

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HeilpädagogInnen unterwegs

HeilpädagogInnen unterwegs

Wie in jedem Ausbildungsgang in der Weiterbildung zur/zum Heilpädagogen wurde auch in diesem Jahr vor den Herbstferien eine 6-tägige Studienreise im Rahmen einer Bildungsurlaubswoche durchgeführt.
Hier einige Eindrücke verschiedener Autorinnen von diesen erlebnisreichen Tagen:

Montag, 12.10.15
Ausstellung 7x jung und Workshop Gesicht zeigen
In 7 Themenräumen knüpft die Ausstellung an Erlebnisse junger Menschen in der NS –Zeit an und übersetzt sie künstlerisch in die Gegenwart. Hör- und/oder lesbare Erinnerungssplitter von Lebensgeschichten erzählen von Ausgrenzungen, Unterdrückung und Hass, aber auch von Freundschaft, Unterstützung, Aufbegehren und Solidarität.
Ziel der Ausstellung: Sie ermöglicht Besuchern Bezüge von ihrer eigenen Gegenwart in die Geschichte herzustellen und zu erkennen, dass sich die Lebensgeschichte von damals oft gar nicht so sehr von der eigenen unterscheidet.

Bild der roten Busse - Abtransport von Menschen mit Behinderung zu den Vernichtungslagern

Bild der roten Busse – Abtransport von Menschen mit Behinderung zu den Vernichtungslagern

 

Ausstellung Tiergartenstr. 4

Ausstellung Tiergartenstr. 4

In dem Workshop ging es darum, wie wir mit bestimmten Methoden erkennen können, wie in unserer heutigen Gesellschaft mit „anders sein“, Solidarität sowie Zusammengehörigkeit umgegangen wird. Durch nachdenklich stimmende Selbstversuche wurde überlegt, wie wir diese Übungen auch in der Praxis umsetzen könnten.
Noch gedankenvoll machten wir uns am Nachmittag auf zu unserem nächsten Ziel, der Tiergartenstraße 4, dem Ort, an dem die geheime Zentrale der Nationalsozialisten stand, von der die systematische Massentötung psychisch kranker und geistig behinderter Menschen unter der beschönigenden Überschrift „Euthanasie” geplant und organisiert wurde. Mehr als 70.000 Patienten und Patientinnen psychiatrischer Anstalten fielen zwischen 1940 und 1941 der ersten Massenvernichtungsaktion im Nationalsozialismus – der geheimen „Aktion T4“ – zum Opfer. Bemerkenswert an dieser Gedenkstätte ist, dass hierbei auf beeinträchtigte Menschen geachtet wurde, da alles in Braille–Schrift, als Hör- sowie als Lesetext dargestellt wurde. Zudem befindet sich alles auf rollstuhlgerechter Höhe.

Dienstag, 13.10.15
Vormittag: Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden
Einige unserer Klasse entschieden sich neben anderen Möglichkeiten für den Besuch der Sonderausstellung zur „Homosexualität“. Sehr beeindruckend und lebensnah waren zahlreiche Videoaufnahmen von homosexuellen Mitmenschen. Viele berichteten von den Problemen der Selbst- und Fremdwahrnehmung ihrer Sexualität. Nicht selten wurde die sexuelle Neigung über Jahre ignoriert, bis endlich der Mut zu einem Coming-out ausreichte. Viele von uns haben die Konflikte der Betroffenen und ihre Versuche, der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen, persönlich sehr berührt.
Weiter wurde Homosexualität historisch, bis ins 17. Jhd. mittels Gemälden vorgestellt. Deutlich wurde, dass die „Entgleisung einer adäquaten Sexualität“ schon immer zum menschlichen Dasein gehörte und Homosexualität eher nur als eine Form der Sexualität, die aber ihre Existenzberechtigung neben anderen Neigungen natürlicher Weise haben muss.
Sehr detailliert wurde die Homosexuellenbewegung und Versuche, diese abzuwerten oder zu unterdrücken, von früher bis heute mit Bildmaterial und Zeitungsartikeln oder anderen Anschauungsobjekten vorgestellt.
Ein persönliches Fazit einzelner TeilnehmerInnen ist Dankbarkeit, nicht homosexuell zu sein. Die Vorstellung, in einem angeblich „falschen“ Körper zu leben oder meine Neigung nicht öffentlich leben zu können, nur weil die gesellschaftliche Norm etwas als richtig und falsch erklärt hat, bedeute Ungerechtigkeit, Lebensunmut, Angst, Persönlichkeitsstörungen und darüber hinaus Energieressourcen, die in eigentliche Lebensprojekte fließen könnten.
Der Besuch in dieser Ausstellung hat eindrücklich verdeutlicht, welch schweres Dasein homosexuelle Menschen in unserer Gesellschaft immer noch haben und in vielen eine Form von Respekt und Anerkennung hervorgerufen.
Der Besuch dieser Ausstellung ist sehr empfehlenswert! Einzuplanen sind aber mindestens 3-4 Stunden.

Nachmittag: Stadtführung aus der Sicht eines Obdachlosen über den Verein Querstadtein
Von einem ehemaligen Obdachlosen wurden wir an verschiedene Orte geführt, an denen er selbst mit seinen „Kollegen“ genächtigt hatte. Wir erfuhren ferner, welche Techniken angewendet wurden, um nicht zu erfrieren, oder wie neue Schlafplätze gefunden werden können. Es wurde uns berichtet, dass die Ernährung eines Obdachlosen nahezu ausschließlich in Form von Alkohol („Fräulein Pils und Fräulein Korn“) besteht.
Immer wieder machte der Stadtführer deutlich, dass er diesen Weg so gewollt hatte und nichts ihn davon hätte abbringen können. Umso schöner, dass er den Absprung nach Jahren geschafft hatte. Viele seiner Freunde (wenn man von Freundschaften sprechen will) sind jedoch inzwischen verstorben. Er selbst ist an Leberzirrhose erkrankt. In diesem Zusammenhang erfuhren wir, wie schwierig der Weg zurück in ein geordnetes Leben ist. Zahlreiche Behördengänge sind dazu notwendig. Das Procedere ist dermaßen kompliziert, dass es nachzuvollziehen ist, weshalb viele schon bei dem Versuch aufgeben.
Ein persönliches Fazit: Ich wünschte, die Menschen wären stärker, würden nicht aufgeben und an ihren Weg glauben. Würden das Ziel, ihr Leben so zu leben, dass sie am Ende sagen können, sie hätten es voll ausgeschöpft, nicht aus den Augen verlieren.
Obgleich unser Sozialsystem weltweit eines der besten ist, vermag es nicht alle aufzufangen und zu beschützen. Die Frage, die sich einigen stellt, lautet: Wann ist der Zeitpunkt, an dem die richtige Hilfe ansetzt, um jeden Bürger rechtzeitig vor der Obdachlosigkeit zu bewahren? Und: Ist dieser Weg von Anfang an frei gewählt

Abend „Supergute Tage“ Gripstheater
Eindrucksvoll waren wirklich alle Veranstaltungen dieser Studienfahrt, zu dem ultimativen Highlight gehört aber das Theaterstück „Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone, das im Gripstheater, dem ursprünglich ersten Theater für Kinder und Jugendliche am Hansaplatz.
Es geht um eine mysteriöse Kriminalgeschichte um den Mord am Nachbarshund: Christopher Boone ist 15 Jahre alt, weiß beinahe alles über Mathematik und nur sehr wenig über Menschen, sie versetzen ihn schnell in Panik. Er liebt Primzahlen und die Farbe Rot. Christopher ist Asperger-Autist, kann nur die Wahrheit sagen, geht niemals weiter als bis zum Ende der Straße. Doch diesen Mordfall will er aufklären und er wird zum Detektiv. Mutig bricht er aus seiner kleinen Welt auf, und beginnt eine spannende Reise, die sein bisheriges Leben komplett auf den Kopf stellt. (vgl.  http://www.grips-theater.de).
Der Hauptdarsteller spielte seine Rolle so gut, dass wir zeitweise glaubten, einen echten Autisten vor uns zu haben. Selbst in der Pause blieb er auf der Bühne und legte seine Rolle nicht ab. Auch die anderen Darsteller brillierten in ihren Doppel-/Rollen und überzeugten das Publikum. Das Bühnenbild war sehr reduziert und dennoch treffend. Alles in allem, ein unbedingtes Muss!

Aufmerksame Zuhörerinnen in der Schule für taubblinde Kinder

Aufmerksame Zuhörerinnen in der Schule für taubblinde Kinder

Mittwoch, 14.10.2015
Für Mittwoch war die Klasse schon im Vorfelde in zwei Gruppen geteilt worden. Für eine Gruppe ging es am Morgen zunächst mit der S-Bahn nach Potsdam-Babelsberg. Dort stand ein Besuch des Oberlinhauses auf dem Programm, einem Kompetenzzentrum für Taubblinde, das 1887 als erste Institution mit der Taubblindenarbeit in Deutschland begann. Zuerst besichtigten wir unter Führung des dortigen Schulleiters die Grundstufe (1. bis 4. Klasse) der Oberlinschule. Hier lernen Kinder mit hohem Förderbedarf im Sehen und Hören. Zusätzlich haben viele Schüler Förderbedarfe auch im körperlich-motorischen Bereich, im Lernen bzw. geistiger Entwicklung oder wegen autistischer Störungen. Die Klassenzusammensetzung erfolgt in homogen sowie heterogen zusammengestellten Lerngruppen mit einer Schüleranzahl von zumeist 5-8 Schülern. In diesen kleinen Lerngruppen besteht die Möglichkeit, Kinder nach unterschiedlichen Lehrplänen bzw. Unterrichtsvorgaben zu unterrichten.
Anschließend besuchten wir das Hertha-Schulz-Haus, das sich im angrenzenden Gebäude befindet. Das Hertha-Schulz- Haus ist eine Wohnstätte für Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter mit Taubblindheit, Hörbehinderung und Auffälligkeiten in der Wahrnehmung und Verarbeitung. Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen erfolgt hier bei Bedarf 365 Tage im Jahr. Die Hausleiterin Fr. Mäueler führte uns durch zwei der drei Wohngruppen und berichtete über das Konzept und Leben in ihrem Haus. Jede Gruppe setzt sich, unabhängig vom Alter, aus ca. 8 Bewohnern zusammen, die sehr individuell begleitet werden. Angehörige sind im Haus jederzeit willkommen und entscheiden selber über die Intensität und Häufigkeit ihrer Besuchskontakte. Alle MitarbeiterInnen sind gehalten, die Gebärdensprache zu erlernen, um untereinander und mit den BewohnerInnen  auf einer Ebene kommunizieren zu können. Die Wohnstätte kooperiert mit Fachkollegen aus angrenzenden Disziplinen und arbeitet u. A. auch eng mit der Oberlinschule zusammen.
Gegen Mittag endete unser Besuch, um noch an einem sehr interessanten Vortrag über Autismus in Reinickendorf teilzunehmen. Ich denke, ich spreche für meine Gruppe, wenn ich sage, dass es ein äußerst informativer und spannender Vormittag für uns war und uns einen guten Einblick in die Welt der Taubblinden und die Arbeit mit dieser Klientel verschafft hat.

Unter dem Titel „Diagnose Autismus – Was nun?“ referierte Juliane Succow, Dipl. Sozialtherapeutin im Autismus Therapiezentrum Berlin-Reinickendorf. Anwesend waren Erzieherinnen, Heilpädagogen aus Berlin und Umgebung, Mütter, ein  Vater, Großeltern, ein Mann mit Autismus und ein Teil der FH 14 Klasse aus Kiel. Frau Succow referierte gut strukturiert und mit Hilfe  einer Powerpoint Präsentation.
Nach der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD- 10) gilt Autismus, heute
ASS: Autismus–Spektrum–Störung benannt, als tiefgreifende Entwicklungsstörung.
Zu ASS gehören unter anderem der Frühkindliche Autismus (F84.0), der Atypische Autismus (F84.1), das Asperger-Syndrom (F84.5), das Rett-Syndrom (F84.2,
die sonstige tiefgreifende Entwicklungsstörung (F84.8) und die nicht näher bezeichnete tiefgreigende Entwicklungsstörung (F84.9).
Neben den theoretischen Informationen zur Beeinträchtigung, zu Häufigkeit, Wahrnehmungsbesonderheiten, Lernstörungen, Beispielen für Fähigkeiten und Stärken, speziellen Verhaltensweisen wie Zwängen, Tics und Stereotypen gab es immer die Möglichkeit, zu Fragen zu stellen und eigene Erfahrungen beizusteuern. Dadurch verging die Zeit von 3 Stunden inkl. kurzen Pause mit Kaffee und Wasser sehr schnell.
Frau Succow berichtete aus ihrem Arbeitsfeld in dem Autismus Therapiezentrum STEG Berlin, sie redete sehr schnell, sehr engagiert und mitreißend und wirkte ausgesprochen authentisch und beeindruckend. Im zweiten Teil des Vortrags ging es um konkrete Hilfestellungen, was ein Autist braucht, welche Beratungsstellen es gibt, welche Fördermethoden geeignet sind und in dem Autismus Zentrum Berlin eingesetzt werden. Der ganze Vortrag hat allen sehr gefallen und vorhandene Vorkenntnisse aufgefrischt und vertieft.

Die Flämingschule
Die seit 1969 bestehende Fläming-Grundschule war die erste Schule in Berlin, die Kindern mit Behinderungen gemeinsamen Unterricht mit nicht behinderten Kindern ermöglichte.
1974 wendeten sich Eltern einer Kinderladengruppe mit behinderten und nicht behinderten Kindern an die Flämingschule mit der Frage, ob sie die ganze Kindergruppe aufnehmen würden. Zu der Zeit gab es gerade keine Schulleitung und so beschlossen die damaligen Lehrer, dem zuzustimmen.
Ohne auf speziellen Förderbedarf der Kinder mit Behinderungen ausgerichtet zu sein, wurden diese damals betreut. Als die Schulaufsicht und die Schulräte davon erfuhren, waren sie in heller Aufregung, es sollten die Ausschulung der Kinder mit Behinderung und ein Aufnahmestopp neuer Kinder mit besonderem Förderbedarf erfolgen. Die Medienpräsenz war damals groß.
Im Laufe der Jahre hat sich die Fläminggrundschule jedoch immer mehr dem Förderbedarf der Kinder mit Behinderungen angepasst, sodass neben den Regellehrkräften auch Lehrer mit sonderpädagogischer Ausbildung, Pädagogen und Therapeuten an der Schule arbeiten. Die Klassen wurden von 30 Schülern auf 15 Schüler pro Klasse reduziert, sodass dann fünf Kinder mit Behinderungen aufgenommen werden konnten. Die Auflagen für dieses Schulmodell waren, dass die Klassentestergebnisse denen „normaler“ Klassen entsprechen mussten und dass keine Kinder mit geistiger Behinderung aufgenommen würden.
Hierzu wurde uns berichtet, dass die Testergebnisse dementsprechend angepasst und auch weiterhin Kinder mit geistiger Behinderung aufgenommen wurden. Die pädagogische Arbeit überzeugte, die Fragen nach Aufnahme auch von Kindern ohne Förderbedarf übersteigen die Möglichkeiten. Mittlerweile werden auch Kinder, die schwerst-mehrfach behindert sind, angemessen betreut.
In dieser Schule fragt man sich: „Wie müssen wir sein, dass jeder zu uns kommen kann?“
Der Unterricht findet kaum als Frontalunterricht statt, verschiedene Methoden nach den Konzepten von Montessori, Freinet und Steiner werden im Unterricht angewendet.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern wird hier hat große Bedeutung, es gibt Beratungsmöglichkeiten sowie psychotherapeutische Begleitung für Eltern, Kinder und MitarbeiterInnen
Alle Lehrer und Pädagogen nehmen regelmäßig Fortbildungsangebote in Anspruch, sowie die Supervision einer Therapeutin, die ebenfalls an der Schule angestellt ist.
Einen konkreten Einblick bietet der Film „Klassenleben“, der vor einigen Jahren von einer sechsten Klasse (in Berlin dauert die Grundschule 6 Jahre) gedreht wurde. Kinder dieser Schule besuchen weiterführend meistens die „Sophie Scholl Oberschule“ in Berlin.
Nachmittags besuchten wir die Alpakasprechstunde der Einrichtung Agaplesion Bethanien Radeland. Dort begaben wir uns nach freundlichem Empfang direkt zum anliegenden Alpakagehege, wo vier Tiere bereits auf uns warteten. In unmittelbarer Nähe zu den Tieren erzählte uns die zuständige Mitarbeiterin, eine Ergotherapeutin mit einer Zusatzqualifikation für tiergestützte Alpakatherapie, von ihrer täglichen Arbeit, zu der auch die Versorgung der Tiere gemeinsam mit den Bewohnern gehört. Zudem finden regelmäßige Besuche der Tiere in den Zimmern der Bewohner (die Tiere fahren dafür problemlos im Aufzug mit) sowie gemeinsame Spaziergänge statt. Die geschorene Wolle wird gesponnen und kann dann von den Bewohnern zum Stricken verwendet werden.
Durch den Umgang mit den Tieren sollen Ängste überwunden sowie Selbstwertgefühl und Verantwortungsbewusstsein aufgebaut werden.
Alpakas sind eine Kamelart aus den südamerikanischen Anden. Sie haben ein äußerst ruhiges und friedliches Wesen und verfügen über einen geeigneten Haus- und Begleittiercharakter, weshalb sie in Deutschland zunehmend in der tiergestützten Therapie eingesetzt werden, wobei sie einen ähnlichen therapeutischen Wert wie Delfine haben. Die Haltung erfordert zwar die Erfüllung einiger Rahmenbedingungen, ist in Deutschland aber gut realisierbar,
Nach einem ausgiebigen Gespräch mit Möglichkeit zu Fragen folgte eine ähnlich intensive Fotosession, bei der wir selbst die ruhige Art der Tiere hautnah erleben konnten.
Im Anschluss daran besuchten wir den hauseigenen Shop, in dem es von den Bewohnern hergestellte Artikel sowie Alpakawolle gab. Dort ließen wir dann noch ein wenig Geld und begaben uns auf den Rückweg.

Donnerstag, 15.10.2015
Im gesamten Klassenverband haben wir am Donnerstag die Arche in Berlin – Hellersdorf, Tangermünder Straße 7 aufgesucht, dort waren wir um neun Uhr mit einem Mitarbeiter verabredet. Die Arche verfügt mittlerweile über zwanzig Standorte in ganz Deutschland, davon sind allein sechs Standorte in Berlin. Die Zentrale wurde im Januar 2000 eröffnet und befindet sich in einem ehemaligen Schulgebäude.
Wir fanden uns alle im Jugendbereich zusammen. Hier erzählte uns der Mitarbeiter etwas zur Geschichte und der Entstehung der Arche und stand uns im Anschluss dann Rede und Antwort auf unsere zahlreichen Fragen. Im Anschluss daran wurden uns alle Räumlichkeiten gezeigt. Die Arche verfügt über einen Kleinkinder-, Kinder- und Jugendbereich. Täglich von Montag bis Freitag werden dort bis zu 300 Kinder im Alter von 2-18 Jahren betreut. Die Kinder erhalten dort eine warme Mahlzeit zum Mittag und haben die Möglichkeit an den verschiedenen Freizeitangeboten teilzunehmen, unter anderem Tanzworkshops, Basteln, Fußball, Musikunterricht und Hausaufgabenhilfe.
Wir erhielten alle einen guten Gesamteindruck vom Haus und auch von der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen.

Nachmittag: „Lost in Translation“ Familien zwischen Psychiatrie und Jugendhilfe – Thessa e.V. (Lipschitzallee 77, Neukölln)
Thessa e.V. (Therapeutisch sozialpädagogisch spielen und arbeiten) ist ein Verein zur Förderung von Kindern, Jugendlichen und Familien in der Gropiusstadt (Berlin-Neukölln).
Der Verein Thessa e.V. wurde 1997 von freiberuflich in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe arbeitenden Sozialpädagoginnen, Pädagoginnen und Psychologinnen gegründet. Die Motivation entsprang dem Bedürfnis, die Qualität der Arbeit über eine Vernetzung von Fachkräften in der Teamarbeit anzuheben.
Thessa e.V. ist ein gemeinnütziger, freier Träger der Jugendhilfe und ist korporatives Mitglied der AWO. Im Verein arbeiten vier hauptamtliche Mitarbeiterinnen mit psychologischer, psychotherapeutischer und pädagogischer Qualifikation.
Am Donnerstag, 15.10.2015 lud der Verein Thessa e.V. im Rahmen der Berliner Woche zur seelischen Gesundheit ein. In gemütlicher, fast schon privater Kaffeekränzchen-Atmosphäre bei Kaffee und Keksen berichteten die Mitarbeiterinnen von ihrer Arbeit mit den Familien, die Klientinnen von ihren Erfahrungen und Therapien und die Besucherinnen aus den unterschiedlichen sozialpädagogischen Arbeitsbereichen konnten ihre Fragen stellen.
Zur Darstellung der Arbeit, deren Schwerpunkt auf der Resilienzförderung liegt, hatten die Mitarbeiterinnen eindrucksvolle, visuell ansprechende Plakate zu den sieben Säulen der Resilienz ausgehängt. An den Stellwänden konnten sich alle Besucherinnen fachlich informieren und ausgewählte, inhaltlich passende praktische Übungen bearbeiten. Durch diese ansprechende und anregende Eröffnung entstanden viele kleinere Gesprächen an den einzelnen Stationen. Sehr eindrucksvoll war die Offenheit der Klientinnen, die uns einen sehr privaten Einblick in deren Leben und Therapien gewährten und bereitwillig die vielen Fragen beantworteten. Dadurch wurde sehr eindrucksvoll die Arbeit des Vereins mit psychisch kranken Kindern, Jugendlichen und Familien deutlich.

Freitag, 16.10.2015
Am letzten Tag unserer Studienfahrt haben wir das “KIZ” Kind im Zentrum-Sozialtherapeutische Hilfen für sexuell missbrauchte Kinder und ihre Familien vom EJF- Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk in Berlin-Wedding besucht.
Eine Mitarbeiterin hat uns ausführlich in die Arbeit dieser Einrichtungen eingewiesen. Wir haben erfahren, anhand welcher abweichenden Verhaltensweisen, sexueller Missbrauch bei Kindern ggf. zu erkennen ist.
Die Angebote beinhalten die Beratung für Kinder und Jugendliche in Form von Einzelberatung, Spiel- und Gesprächstherapie. Auch für Eltern und Familienmitglieder werden Einzelberatung und Therapien angeboten sowie es für unterstützende Personen aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen Gesprächsangebote gibt.
Es werden zusätzlich Elternabende in Kitas und Schulen gestaltet. Nicht nur die Betreuung der “Opfer”, die von Missbrauch betroffen sind, sondern ebenfalls die “Täter” werden in Einzel- und Gruppengesprächstherapien betreut und beraten. Ziel ist es hier, dass Täter Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Auch Menschen mit Lernschwierigkeiten und leichter geistiger Behinderung werden hier betreut. Zusätzlich werden die Opfer von sexuellen Straftaten als Zeugen bei den Strafverfahren begleitet.
Für professionelle HelferInnen werden Fachberatungen, Einzel- und Teamberatungen, Fortbildungen, Supervision und Helferkonferenzen angeboten. Auch wird Präventionsarbeit für verschiedene Verbände, Vereine, Kitas und Schulen geleistet. Zudem wird der Kooperation mit allen Ämtern, Institutionen und Projekten, die sich mit den Auswirkungen sexuellen Kindesmissbrauchs auseinandersetzen, große Bedeutung beigemessen.

Fazit
Die Studienfahrt, welche in diesem Jahr parallel zur Woche der “Seelischen Gesundheit” in Berlin stattfand, wurde von zahlreichen unterschiedlichen Aktivitäten geprägt. Die von unserer Dozentin sehr präzisen, bis ins kleinste Organisationsdetail durchgeplanten Besuche der Institutionen haben uns Berlin in seiner ganzen mit soziokulturellen, historischen und gesellschaftspolitische Unterschiedlichkeit näher gebracht.
Von der Ausstellung zur Homosexualität, welche im Deutschen historischen Museum zu sehen war, bis hin zu einer bewegenden Führung durch Berlin mit einem ehemaligen Obdachlosen wurde uns thematisch viel geboten.
Trotz allmählichem Dauerregen, dem S-und U-Bahn-Marathon und den vielen bewegenden Eindrücken, die den einen oder anderen abends frühzeitig ins Etagen-Vierbettzimmer bewegten, war die Bildungsreise ein voller Erfolg.
Inspiriert durch die sichtbare Fortschrittlichkeit zum Thema Inklusion, Chancengleichheit und die Aufklärungsarbeit in Bezug auf bedeutende historische Ereignisse verließen wir Berlin mit einem Lächeln und neuen Ideen im Gepäck.
Wir hätten wohl ein paar Wochen mehr benötigt, um alle bedeutenden Denkmäler, Institutionen, Ausstellungen und Ähnliches zum Thema zu erkunden.
Da würde sich eigentlich noch eine weitere Fahrt lohnen, da es so viel zu sehen gibt!

Bericht erstellt von Annegret, Britta, Christiane, Friederike, Imme, Melanie, Sandra, Thore und Birgit

Mit Menschen statt mit Zahlen arbeiten

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KN-Artikel-Erzieher

erschienen in der KN am 03.02.2016

Freizeit der Flüchtlingskinder wird nicht eintönig. Bereits die zweite Generation angehender Erzieher engagiert sich. – Kieler Nachrichten, 31.3.16

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mag-EhrenamtDie Ehrenamtlichen bieten ihr Programm jeden Freitagvormittag am Nordmarksportfeld an.

Die Welt ist bunt wie dieses Schwungtuch. Ehrenamtliche des Regionalen Berufsbildungszentrums am Königsweg unterbreiten regelmäßig Freizeitangebote für Flüchtlingskinder. ©

Kiel. Kaum waren im vergangenen September die ersten Flüchtlinge ins Containerdorf beim Nordmarksportfeld gezogen, machte sich auch schon die Langeweile breit. „Wir haben doch Fachkräfte vor Ort“, sagte daraufhin Ratsfrau Susanna Swoboda und wandte sich an die Fachschule für Sozialpädagogik am Regionalen Berufsbildungszentrum 1 im Königsweg. Gleich im Oktober starteten dann angehende Erzieherinnen und Erzieher damit, ehrenamtlich Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche zu machen. Nun hat schon die zweite Freiwilligen-Generation das Ruder übernommen.

Nötig wurde der Wechsel, weil die 27 Frauen und Männer, die sich – gefördert von Jobcenter oder Arbeitsagentur – für erzieherische Berufe weiterbilden, demnächst in ein siebenwöchiges Praktikum gehen. „Wir wollten aber keine Lücke entstehen lassen“, sagt Lehrer Oguz Basoglu und freut sich, dass die Oberstufenklasse seiner Kollegin Petra Kobarg fast geschlossen die Fortführung des Ehrenamtes befürwortete.

Jeden Freitagvormittag pilgern die jungen Frauen und Männer damit wieder zum Nordmarksportfeld, um in verschiedenen Gruppen zu basteln oder im benachbarten Uni-Sportforum bei Basketball und anderen Spielen zu schwitzen. Und obwohl sie das in erster Linie als menschliche Verpflichtung sehen, profitieren sie auch persönlich davon. Noch mehr Praxisnähe als Ergänzung zum Schulunterricht geht schließlich kaum.

mag 1103 16 Ehrenamt 2Die Pionier-Ehrenamtler und ihre Klassenlehrerin Birgit Patzer haben sich mit etwas Wehmut und mit einem Geschenk von ihren Schützlingen verabschiedet. Sie überreichten den Kindern zwei mobile Tore und andere Sportgeräte, damit sie auch auf dem Gelände ihres Containerdorfes etwas Gesundes gegen die Langeweile tun können. mag

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